SWR-Hitliste und Reinhard Mey

Das Anti-Kriegs-Lied von Reinhard Mey „Nein, meine Söhne geb’ ich nicht“ wurde nicht mehr für die SWR-1- Hitparade nominiert. So begründet der SWR die Entscheidung.

Auszug aus einem Bericht der Berliner Zeitung vom 23.10.25:

Der SWR hat den Titel „Nein, meine Söhne geb’ ich nicht“ von Reinhard Mey in diesem Jahr nicht in die Nominiertenliste seiner beliebten SWR-1-Hitparade aufgenommen. Das berichtete zuerst die Stuttgarter Zeitung. Der Song, der in den vergangenen Jahren regelmäßig auf vorderen Plätzen landete – zuletzt auf Rang 13 –, musste diesmal von Hörern, die für das Lied stimmen wollten, händisch in einem Textfeld eingegeben werden. Sonst konnte man das Lied in einer vorgefertigten Auswahl an Titeln finden. […]

Gegenüber der Stuttgarter Zeitung begründet der SWR seine Entscheidung: Man nehme Titel aus der Liste der Nominierten, wenn man Manipulationsversuche feststelle – etwa durch Fanclubs oder „geballte Abstimmungen“.

Auf Anfrage der Berliner Zeitung sagt eine Sprecherin des SWR nun, es gehe um „gehäufte Einzelvotes mit eng aufeinanderfolgenden Zeitstempeln und Abstimmungen, bei denen der Verdacht naheliegt, dass Wegwerfmailadressen eventuell automatisiert zum Zwecke der Manipulation genutzt werden.“ Man habe auch in der Vergangenheit in solchen Fällen entsprechend reagiert. „Der Titel von Reinhard Mey war in diesem Jahr zum ersten Mal betroffen. Das können wir so nicht akzeptieren.“ Bei den Stücken „Badnerlied“ und „Der reichste Fürst“ habe es ähnliche Manipulationsversuche gegeben.

„Nein, meine Söhne geb’ ich nicht“ konnte weiterhin händisch eingegeben werden. „Alle Menschen, die für diesen und weitere Songs ganz regulär abstimmen wollten, hatten über den Weg der Freitexteingabe jederzeit die Möglichkeit dazu.“ Entsprechend sei dieser Song von Reinhard Mey auch in diesem Jahr in der Hitparade vertreten, so der SWR.

 

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